Digitale Technologien dominieren inzwischen unseren Alltag – von Smartphones über Soziale Medien bis zu Alexa und KI. In meinem dritten Buch „Die analoge Revolution“ erkunde ich, wie diese Technologien die Gesellschaft verändern werden – und umgekehrt, wie Gesellschaften digitale Technologien gestalten können. Die Übernahme von Twitter durch Elon Musk oder die Verbreitung von Desinformation auf Facebook und TicToc bilden nur die Oberfläche dessen, um was es geht. In „Die analoge Revolution“ stelle ich in vier fiktiven Szenarien und ausführlichen Analysen einen negativen und einen positiven Entwicklungspfad gegenüber. Noch haben wir die Wahl, noch leben wir nicht in einer repressiven digitalen „Singularität“.
Stimmen zum Buch
Aus Manuela Lenzens Rezension von „Die analoge Revolution“ in der FAZ vom 4.10.2014: „Und wie könnte eine Alternative zu Googlonien aussehen? Die Antwort auf diese Frage nimmt den größten Teil des Buches ein, und für sie geht Schwägerl tief, vielleicht zu tief hinunter, bis zum Bild des Menschen von sich selbst und von der Natur. Wenn sich die Technologie mehr und mehr an Vorbildern aus der Natur orientiert, sollten wir ein Augen darauf haben, welche Natur das ist, so Schwägerl. Das Konzept einer neoliberalen Natur, geprägt von egoistischen Genen und dem Recht des Stärkeren, sei so veraltet wie die entsprechende Wirtschaftsdoktrin. An seine Stelle müsse die Natur als vernetzter Gesamtorganismus treten. Das Anthropozän, das Zeitalter des Menschen, bedeute nicht, aus der Natur heraus-, sondern, in sie einzutreten. In diesem Fall: die Technologe zu nutzen, um ein tieferes Verständnis der Zusammenhänge von Mensch, Natur und Technik zu erlangen und eine Symbiose zu schaffen, von der alle profitieren. In einem seiner Szenarien schießen vor dem Berliner S-Bahnhof Friedrichstraße Eisvögel und Uferschwalben durch die Schilfgürtel der renaturierten Spree, und der Chef von Google lässt sich von einem meditierenden Aussteiger beeindrucken. An die Stelle des Internets ist das Allesnetz getreten, in dem man sich in Tiere, Pflanzen oder Gesteine verwandeln und die innere Verbindung von allem erfahren kann.“
Aus Alexander Pscheras Rezension in LITERATUREN (02/2014): „Schwägerl ist angstfrei, und er verwendet die ganz große Optik. Sein Ausgangspunkt ist die These, dass das, was wir als „Technik“ bezeichnen und was wir unter diesem Begriff meinen, beherrschen zu können, längst zu einer zweiten Natur geworden ist. Das Zeitalter des Anthropozän lässt grüßen. Das Werkzeug verschmilzt mit dem Werkstück.. (…) Zwei Textebenen überlagern sich: journalistische Passagen und „Szenarios“, in denen in putzmunteren kleinen Science-Fiction-Erzählungen von der Zukunft des Netzes fabuliert wird. Diese Fiktionalisierung ist ein kluger erzählerischer Schachzug, von der Zukunft der Technik zu berichten und gleichzeitig glaubwürdig zu bleiben.“
Raffael Schuppisser in der Aargauer Zeitung vom 22. November: „Um sich im Markt halten zu können, bleibt den grossen IT-Firmen nichts anderes übrig, als sich der Ängste der «Analogen» anzunehmen. Google wird demokratisch organisiert, jeder kann mitbestimmen, «welche Werte und Ziele in die Algorithmen einfliessen, mit denen die (…) Datenschätze strukturiert und aufbereitet werden». Datenautonomie wird zum obersten Gebot. Jeder Mensch kann sich mithilfe von Quantenverschlüsselung oder durch «simple Entstöpselung» unsichtbar machen. Neue digitale Techniken entwickeln sich aus der analogen Revolution. Das ist natürlich utopisch. Aber dennoch ist diese Zukunftsvision sehr wertvoll…“
C.G. in „Standort38“ (11/2014), dem Wirtschaftsmagazin der Braunschweiger Zeitung: „Große Science-Fiction-Autoren wie Philip K. Dick, George Orwell oder H.G. Wells sind nicht nur starke Geschichtenerzähler, sondern Visionäre, die mit Kreativität und unglaublicher Weitsicht beeindruckten. Vieles, was sie prophezeiten, traf in ähnlicher Form später ein. Vielleicht gilt das irgendwann auch für den Biologen und Wissenschaftsjournalisten Christian Schwägerl, der in seinem Buch „Die Analoge Revolution“ unser von Computern und Datenströmen, Internet, Smartphones, Google-Brillen, 3D-Druckern und Geheimdienst Überwachung geprägtes Leben anschaulich analysiert? Die elementarsten Veränderungen finden für ihn jedoch nicht durch neue Technologien, sondern im Analogen statt: in unseren Köpfen und der Natur. Ein Sachbuch, das keine Lösungen aufzeigt, aber Alternativen eröffnet, das Bewusstsein schärft und wichtige Denkanstöße für eine „schöne neue Welt“ vermittelt.“
Ralf Krauter im Deutschlandfunk: „Der inzwischen verstorbene „FAZ“-Herausgeber Frank Schirrmacher warnte vor der Macht der Computeralgorithmen (…) Schirrmachers langjähriger „FAZ“-Kollege Christian Schwägerl (…) spinnt die Geschichte für die Post-Snowden-Ära weiter.“
Jürgen Reuß bespricht „Die analoge Revolution“ in der Badischen Zeitung vom 30. Dezember 2014.